Sieben Stoffe, die uns im Winter warm halten. Versprochen!

Mit dem Winter kommt die Zeit der einstelligen Temperaturen oder gar Minusgrade, die uns schon beim Blick aufs Thermostat beziehungsweise die Wetter-App erschaudern lassen. Aber keine Sorge erfrieren muss niemand! Vorausgesetzt man ist nicht bei unter 20 Grad Celsius mit Shorts und T-Shirt unterwegs. Sollte man tunlichst vermeiden. Nicht nur die Länge der eigenen Kleidungsstücke spielt im Winter eine Rolle, auch die dafür verwendeten Stoffe. Und die schauen wir uns ein wenig genauer an.

Statt Leinen und leichter Baumwolle bewegen wir uns hin zu schweren Stoffen. Stoffe die Wärmen, somit vor Kälte schützen und dennoch gut aussehen. Denn diese Option gibt es durchaus auch im Winter. Auch, wenn man eventuell danach suchen muss. Keine Sorge, die Suche wird nun ein wenig einfacher. Denn ich habe nachfolgend sieben Stoffe, die uns im Winter warm halten zusammengestellt.

Kaschmir

Traumhaft weich und angenehm zu tragen. Kaschmir ist eine feine Wolle und wird aus dem Bauchfell der Kaschmirziege gewonnen. Die Ziegen werden in China, im Iran und dem mittelasiatischen Hochland Pamir gezüchtet – oder auch in Australien, Neuseeland und Schottland. Die auserlesenste Kaschmirwolle jedoch stammt aus der Inneren Mongolei. Die Wolle ist sehr selten und deswegen auch sehr teuer.

Nur das feine Unterhaar der Ziege (Duvet) wird verarbeitet. Das grobe Deckhaar (Grannen) wird wieder aussortiert. Kaschmirwolle zählt dank der feinen Fasern zu den Edelwollen. Trotz seiner feinen Fasern ist Kaschmir dreimal so isolierend wie Wolle, das heißt man braucht keine sperrigen Schichten, um warm zu bleiben. Des Weiteren fühlen sich die Fasern sehr angenehm auf der eigenen Haut an.

Für den Einstieg in die Kaschmir-Welt kann man mit einem schlichten Schal beginnen. Dieser schützt vor den schlimmsten Wintereinflüssen und erlaubt es dem eigenen Outfit eine gewisse Textur zu verleihen. Wenn ein wenig mehr Geld über ist, ist ein Kaschmirpullover wahrlich die erste Wahl. Wie man diesen pflegt, siehst du in diesem Beitrag mit Experten-Tipps für den richtigen Umgang mit Kaschmir. Ansonsten gibt es hier noch Inspiration zum Schal tragen…

Fleece

Fleece-Jacken – als Kind waren diese ein fester Bestandteil meiner Winter-Outfits. Dann lange Zeit nicht mehr. Mittlerweile hält Fleece aber durchaus wieder Einzug in die Garderobe des modernen Mannes. Nicht nur in Form von Jacken, welche man als weitere Schicht tragen kann, sondern auch als Sweatshirt, oder Jogginghose für daheim.

Das 1979 als preiswerterer Ersatz für Wolle erfundene Polarfleece hat im Laufe der Jahre bewiesen, dass seine Fähigkeit, Wärme zu speichern und gleichzeitig Feuchtigkeit vom Körper wegzuleiten, alles andere als nur eine billige Alternative ist. Gerade Sportler tragen diesen Stoff im Winter besonders gerne. Kombinieren lässt sich eine Fleecejacke zudem wunderbar mit einer dunklen Jeans und minimalistischen Turnschuhen. Zurückhaltend, aber eben dennoch stylisch.

Merino-Wolle

Wolle dient in fast jeder Form als Schutz vor widrigen Wetterbedingungen. Selbst bei harten Bedingungen in kälteren Klimazonen hält Wolle den alltäglichen Herausforderungen stand. Wenn man aber eben nicht der „Kaschmir-Typ“ ist, empfiehlt es sich auf Merino-Wolle zu setzen.

Merino-Wolle ist besonders atmungsaktiv sowie superabsorbierend. Hierdurch eignen sich Kleidungsstücke aus Merino-Wolle wunderbar als Basisschicht in einem geschichteten Winter-Outfit. Auch beim Sport bieten sich Kleidungsstücke aus diesem Stoff.

Rollkragenpullover aus Merino-Wolle sind gerade für den Alltag ein gern gesehenes Kleidungsstück und vor allem für die Übergangszeit bestens geeignet. Noch einfacher lassen sich allerdings T-Shirts aus diesem Stoff ins eigene Outfit integrieren. Quasi, als Schichtelement, welches in der Lage ist, Wärme zu speichern und gleichzeitig viel stilvoller auszusehen als eine Thermoweste.

Cord

Cord, in meiner Jugend noch als „alte Männer Stoff“ verschrien, erlebt ebenso ein Revival in 2018. Mag auch daran liegen, dass die Schnitte und das Erscheinungsbild der aktuellen Kleidungsstücke um einiges moderner daherkommen. Vor allem kommt es bei Kleidungsstücken aus Cord auf die richtige Passform.

Zum Einsatz kommt Kord typischerweise als Stoff für Westen, Jacketts und Hosen. Die hohe Verschleißfestigkeit des Cords bei Arbeitskleidung beruht auf dem dicken Florteil, der die Verbindungsstellen zwischen Schuss- und Kettfäden schützt. Üblicherweise besteht Cord aus 80 % bis 90 % Baumwolle und 20 % bis 10 % Polyester, bei Stretchcord aus rund 95 % Baumwolle und 5 % Elastan – siehe hierzu den entsprechenden Wikipedia-Artikel.

Schaffell

Was Wolle kann, kann Schaffell schon lange: Wärmen. Shearling oder Schaffell, wie es bei uns heißt, kennt man vor allem aus Pilotenjacken. Dort kommt es als zusätzliche Isolierung zum Einsatz – meist in Form einer eingeknöpften, zweiten Schicht. Wodurch die Pilotenjacke auch im Winter geradezu ideal zu tragen ist. Worauf man bei der Auswahl einer Pilotenjacke achten muss, das erfährst du in diesem Style-Guide.

Ansonsten kannst du auch Shearling / Schaffell als Futter in einem Mantel oder einer Jacke tragen. In Verbindung mit einem dunklen Rollkragenpullover und einer Jeans ein durchaus wärmendes Outfit für den Alltag.

Flanell

Gerade erst habe ich in meinem Artikel: „Entspannt, leger in den Herbst starten… – so geht’s“ ein Flanell-Hemd für den Herbst vorgestellt. Aber auch im Winter gibt dieser Stoff eine gute Figur ab. Und mitnichten wird dieser nur von Cowboys, Jägern und Holzfäller getragen. Die unverwechselbare Optik des Stoffes wird durch feine Metallbürsten ermöglicht, die über den Stoff geführt werden.

Die erhabenen Fasern verleihen dem Material seine Weichheit. Jenseits der Textur fängt das angehobene Material Luft und Wärme ein. Flanell gilt als äußerst Kaltwetterbeständig und gibt dennoch optisch eine gute Figur ab. Beim Stoff selbst kann man sich gerade in den Übergangszeiten für ein leichteres Gewicht entscheiden, da das Tragegefühl so um einiges angenehmer ist.

Gabardine

Gabardine ist das Ergebnis eines neuen Ansatzes, bei dem das Gewebe vor dem Webprozess behandelt wurde, um es atmungsaktiv zu machen, ohne den Schutz vor Witterungseinflüssen zu beeinträchtigen. Und so entstand ein ikonisches Stück Oberbekleidung. Gabardine ist heute ein Synonym für Langlebigkeit.

Gabardinenanzüge sind strapazierfähig und formbeständig. Daher geradezu ideal fürs Pendeln und wenn man vermeiden möchte, dass man verknittert ins Büro kommt. Bestimmte Gabardine-Mischungen sind sogar in der Maschine waschbar, für die Tage, an denen man feuchtes Wetter nicht gänzlich vermeiden kann.

Gabardine aus Baumwolle sollte man bis zu 60°C selber waschen können. Als Pflegetipp sollte man sich trotzdem lieber an die Anleitung des Erzeugers halten, auch wenn neue Waschmaschinen meist spezielle Programme für heikle Stoffe anbieten. Langlebigkeit ist originalen Gabardine-Trenchcoats jedenfalls immanent.